Mein Auslandsjahr mit AFS

Die Suche nach der richtigen Organisation gestaltete sich zunächst schwieriger als zuvor erwartet. Wie allseits bekannt gibt es unzählige Organisationen, welche Freiwilligendienste im Ausland anbieten. Ein ausschlaggebendes Argument, welches meine Entscheidung maßgeblich beeinflusste, war für mich die Gemeinnützigkeit. Meines Ermessens nach sollten monetäre Belange bei einem Freiwilligendienst keine Funktion spielen, aus diesem Grunde entschied ich mich für die Organisation AFS. 

Die gemeinnützige Organisation AFS Interkulturelle Begegnungen e.V. ist in über 50 Staaten aktiv und setzt sich für die Entwicklungsarbeit sowie für die Völkerverständigung ein. Insbesondere das große Portfolio an Ländern und Projekten erschien mir sehr attraktiv.  

Der Freiwilligendienst findet im Rahmen des vom Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung bezuschussten Programms «weltwärts» statt. Das Programm soll einen Beitrag zur Völkerverständigung leisten und interkulturelle Beziehungen stärken. Ziel ist es einen persönlichen Beitrag zur Entwicklungsarbeit zu leisten und die Lebensweise anderer Kulturen kennenzulernen. Die Freiwilligendienste finden ausschließlich in Entwicklungs- und Schwellenländern statt und umfassen die folgenden Bereiche: Bildung, Gesundheit, Umwelt, Landwirtschaft, Kultur oder Menschenrechte. 

Bereits bei dem Besuch eines Freundes im Oktober 2016 lernte ich das Land Paraguay kennen - von Anfang an war ich zutiefst beeindruckt. Die Lebensweise der Menschen erweckte in mir eine große Faszination. In unserer hochentwickelten, vom Wohlstand geprägten westlichen Welt sind viele Dinge des Alltags zur Selbstverständlichkeit geworden, welche anderswo eine Besonderheit darstellen. 

Paraguay ist ein Binnenstaat auf dem südamerikanischen Kontinent und grenzt an Brasilien, Argentinien und Bolivien. Klimatisch befindet sich Paraguay im subtropisch- bis tropischen Bereich. Die Hauptstadt Asunción zählt, hinzuzüglich der angrenzenden Ballungsräume, 1,9 Millionen Einwohner und ist somit die größte Stadt des Landes. 

Der Staat Paraguay ist bekannt für seinen ausgeprägten Agrarsektor, so stellt der Saat einen wichtigen Exporteur für Soja und Weizen dar. Des Weiteren wird in der westlichen Landeshälfte, dem Chaco, Weidewirtschaft betrieben. Die deutschen Einsiedler, die Mennoniten, haben zusätzlich eine großangelegte Milchproduktion etabliert, welche nach europäischem Vorbild aufgebaut ist.